Die Schönheit der Welt zeigen – Bilder von Angelika Máté

Bilder eines Malers, einer Malerin bereiten im glücklichsten Fall eine doppelte Freude: dem, der sie geschaffen hat und dem Betrachter. Ich spüre in jedem Bild von Angelika Máté die Freude der Malerin, die sie beim Anblick der Natur empfunden hat. Diese Empathie vermag sie in Farbe und Licht, Sujet und Komposition umzusetzen. Von ihrer innigen Zuwendung zum Landschafts- und Stadtraum fühle ich mich als Betrachter erfasst. Vor allem die Landschaften sind ganz und gar inspiriert von der Wahrnehmung: der Durchblick auf den See durch einen Ufersaum aus Bäumen, die von einem dichten Ring aus Sträuchern bewachsene Steilküste, die Spiegelung des gegenüberliegenden Ufers in einem stillen Fluss, der sich durch die Dünen schlängelnde Weg. Ich erkenne die Motive als Impressionen von der Ostseeküste, der ich selbst schon als Kind verbunden war. Immer wieder findet sich Wasser – das Meer, ein Fluss, ein Teich – auf ihren Bildern, eingefasst von Pflanzen und Bäumen. Die Motive werden meist in ein besonderes Licht gesetzt: Morgenlicht, Abendlicht, das klare Licht des Frühlings. Mal findet sich als Motiv auch eine gestürzte Birke oder ein Stück überschwemmter Wald. Aber Anklagen unseres Naturfrevels sind sie nicht. Eher Beschwörungen der Idylle. Ich bin für diese mit erstaunlichem Farbgefühl kolorierten Bilder dankbar, denn die Gegenwart unserer Tage lässt in uns immer stärker eine Sehnsucht nach Schönheit wachsen. Den Bildern vom Krieg, von anderen Unglücken dieser Welt dürfen wir nicht ausweichen – aber sie brauchen eine Gegenwelt. Ich finde sie in den Bildern von Angelika Máté und nehme sie dankbar entgegen.

Angelika Máté, geboren 1952 in Leipzig, erlernte den Beruf einer Verlagsbuchhändlerin und arbeitete als Übersetzerin und Lektorin. Vor etwa zehn Jahren hat sie sich der Malerei zugewandt.   

Michael Hametner

 

Die Ausstellung kann ab 16. April zu den Öffnungszeiten der Mittagskantine besichtigt werden. Mo - Fr 11:30 bis 13:30 Uhr